Zusammenfassung

Das „DAUMEN“-Verfahren ermöglicht eine effiziente und wirtschaftliche Biogaserzeugung aus landwirtschaftlichen Rest- und Abfallstoffen mit hohem Rohfasergehalt.

Das Verfahren funktioniert nach dem Vorbild des Vormagenprinzips der Wiederkäuer und wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „DAUMEN (Design for Separation and Augmented Methanisation)“ in Zusammenarbeit vom Institut für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik (ISAH) und dem Institut für Physiologie und Zellbiologie (IPZ) 2009-2011 entwickelt. In dem von der FNR geförderten Verbundprojekt (FKZ: 22025201+22017612, 2012- 2015) „Nutzung des Vormagensystems der Wiederkäuer zur Erschließung Cellulose basierter Substrate (cbS) als Energieträger zur Biogasproduktion“ (DAUMEN 2.0) wurde das Verfahren erfolgreich in den Technikumsmaßstab skaliert, verifiziert und in einem mathematischen Modell abgebildet. Als Substrate wurden Stroh und Landschaftspflegmaterial (LPM) erfolgreich eingesetzt. Damit wurde eine fundierte Grundlage für eine Demonstration und Verifikation unter Praxisbedingungen geschaffen. Das DAUMEN Verfahrenskonzept kann nicht nur als eigenständiges System „Stand-Alone“ Technologie, sondern auch als Erweiterung „Repowering“-Lösung für bestehende Biogasanlagen genutzt werden.

Der beim Projekt DAUMEN 2.0 eingesetzte Hochlast-Reaktor für Hydrolyse und Versäuerung (HRHV) wurde entwickelt um die höhere Raum-Zeit-Ausbeute des „Pansen“ nachzubilden. Mit einer etablierten Pansenflora (ruminale Mikrobiologie) ist der Reaktor geeignet schwer abbaubare Reststoffe effizient unter hoher Raumbelastung aufzuschließen und Fettsäuren zu produzieren. Die Fettsäuren werden dem Hauptfermenter als ein sehr ergiebiges Substrat zur Verfügung gestellt.

Der aus dem Vorprojekt CBS vorhandene HRHV-Reaktor wird im Rahmen des hier beantragten Vorhabens DAUMEN 3.0 auf einer Biogasanlage in der realen Einsatzumgebung installiert und mit landwirtschaftlichen Rest- und Abfallstoffen beschickt. Dabei werden die für eine Bemessung notwendigen Daten generiert und verifiziert. Die Versuche werden molekularbiologisch und seuchenhygienisch vom IPZ begleitet um die Leistungsfähigkeit der Pansenflora zu bewerten. Durch die Beteiligung der Agrargenossenschaft „Bergland“ Clausnitz e.G., Clausnitz und des KMU BIORESTEC GmbH, Laatzen wird eine zügige Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis sichergestellt.

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